Laut einer neuen IWS-Studie wird die Unterbrechung der Gaslieferung negative Folgen für Oberösterreich haben: Die Arbeitslosigkeit könnte auf 56.000 steigen.
Die neue Studie des Linzer JKU-Ökonomen Friedrich Schneider im Auftrag der Wirtschaftsstandortinitiative Oberösterreich (IWS) untersuchte mögliche Szenarien zu möglichen Gasabkühlungen aus Russland.
Darin errechnete Schneider zwei gefährliche Szenarien im Falle eines sofortigen Stopps der Gaslieferungen oder eines Verbots, das eine optimistisch, das andere pessimistisch: Oberösterreichs BIP würde im schlimmsten Fall um 6,5 Prozent oder – optimistisch – um 3,4 Prozent sinken.
Auch bei der hier errechneten Arbeitslosigkeit gibt es zwei Möglichkeiten: Sie könnte im negativen Szenario auf 56.000 steigen – oder in der positiveren Einschätzung auf 31.620.
„Welches der beiden Szenarien wahrscheinlicher ist, lässt sich derzeit nicht abschätzen“, sagt Schneider zu seiner Studie.
„Die Lage ist ernster als manche denken“ (Gottfried Knefell, Geschäftsführer des IWS OÖ)
Einige der Forderungen von IWS:
Die Abhängigkeit von russischem Gas muss so schnell wie möglich reduziert werden
Gas soll weiterhin als Brückentechnologie genutzt werden
Die Europäische Union ist verpflichtet, Liefermengen aus anderen Ländern zu beziehen
Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen muss beschleunigt werden
Ein Gasverbot ohne Entschädigung für Österreich ist undenkbar
Kneifel, Generaldirektor des IWS Oberösterreich, kommentiert die Studie wie folgt: „Da es immer noch Stimmen gibt, die davon ausgehen, dass die Situation beherrschbar ist – ohne fundierte Zahlen und Fakten zu nennen – wurde die Studie von der Wirtschaftsstandortinitiative Oberösterreich in Auftrag gegeben Austria (IWS) und die Studie gegeben, um die Kontroverse zu verkörpern und auf wissenschaftlicher Basis zu bereichern.“
Dazu Christoph Little, Präsident des IWS: „Man kann das als Pokerspiel abtun, aber die Realität ist, dass die Preise immer wieder auf ein Niveau steigen, das den Wettbewerb beeinträchtigt und die Energieversorgung überhaupt nicht sicher ist.“ Beides schadet Oberösterreich im großen Maßstab.”
Bei der derzeitigen Energieversorgung sei „Intelligenz gefragt“ und es sei wichtig, „alternative Potenzialüberlegungen vorzustellen, um den identifizierten Potenzialszenarien entgegenzuwirken“.